Die Spielvereinigung Rothengrund-Gunzenbach kann in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Dies ist ein willkommener Anlass einen Blick in die Vereinschronik zu werfen und die 50 Jahre Revue passieren zu lassen.

In den frühen 50iger Jahren trafen sich im Hutzelgrund regelmäßig mehrere vom Sport begeisterte junge Männer zum Fußballspielen. Von ihrem Hobby besessen kamen sie schon bald auf die Idee, einen Verein zu gründen. Ohne eigenen Sportplatz war dies aber problematisch. Doch selbst diese hohe Hürde konnte genommen werden. Man arrangierte sich mit dem Nachbarverein, dem 1. FC Mömbris, und konnte dessen Sportplatz mitbenutzen. Am 29.04.1952 wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht und beim Bayerischen Fußballverband die Spielvereinigung Rothengrund-Gunzenbach angemeldet. Endgültig ins Leben gerufen wurde der Verein am 20. Juli 1952 von 36 Mitgliedern im damaligen Vereinslokal bei Oswald Hofmann. Zum 1. Vorsitzenden wurde Rudolf Höfler aus Rothengrund gewählt, der sich in den ersten Jahren sehr verdient um den Verein machte. Seit der Gründung stand immer der Leitspruch „Elf Freunde müsst ihr sein, um Siege zu erringen“, der auch heute noch auf der Vereinsfahne zu lesen ist, im Vordergrund.


Gründungsmitgliederliste:
Bathon Heinz, Rothengr. Friedmann Kilian, Molkenb.
Bathon Erich, Rothengr. Höfler Anton, Rothengrund
Bathon Werner, Rothengr. Höfler Ludwig, Rothengrund
Bathon Karl, Rothengr. Höfler Rudolf, Rothengrund
Wenzel Josef, Rothengr. Wissel Alfred, Rothengrund
Wenzel Hugo, Rothengr. Simon Ferdinand, Rothengr.
Wissel Otmar, Rothengr. Simon Walter, Rothengrund
Wissel Benno, Rothengr. Stein Willi, Rothengrund
Wissel Erhard, Rothengr. Stein Eduard, Rothengrund
Wissel Gabriel, Rothengr. Rosenberger Helmut, Rothen
Kampfmann Karl, Reich. Wombacher Helmut, Gu
Flittner Edgar, Reichenb. Kraus Helmut, Hohl
Wombacher Richard, Gu. Hettich Waldemar, Rothengr.
Wombacher Adolf, Gu. Hettich Otto, Rothengrund
Schmitt Rudolf, Roth. Wissel Anton, Rothengrund
Kretschmer Horst, Roth. Heeg Walter, Rothengrund
Hofmann Eduard, G. Wissel Bruno, Rothengrund
Rosenberger Adolf, Roth. Stein Karl, Rothengrund

Die Vorstandschaft im Gründungsjahr sah wie folgt aus:
1. Vorstand: Höfler Rudolf
2. Vorstand: Stein Willi
Kassier: Wissel Benno
Schriftführer: Friedmann Kilian


Die erste Verbandsrunde 1952/53 in der C-Klasse Alzenau absolvierte man auf dem Gickelstanz und schloss sie erwartungsgemäß als Tabellenletzter ab.

Tabelle

Es dauerte viele Jahre bis sich die ersten sportlichen Erfolge einstellten. Der kameradschaftliche Geist im Verein half damals über die vielen Niederlagen hinweg und prägte schon damals den besonderen Flair dieses Vereins. Schon ein Punktgewinn wurde wie eine Deutsche Meisterschaft gefeiert. Heute noch erzählen die Männer der ersten Stunde, wie sie mit dem Fahrrad das Sägemehl zum Abstreuen in der Heimbacher Mühle holten und dann nach meist verlorenen Spielen über die Rappacher Höhe zurück zu Oswald Hofmann in die Vereinsgaststätte pilgerten.

 
Oswald spendierte den erschöpften Spielern zur Aufmunterung erst einmal zwei Maß Bier. Die Bezahlung des Schiedsrichters, so berichten uns die Veteranen der ersten Stunden, mussten diese zumeist aus eigener Tasche finanzieren, wenn sich nicht einer der drei zahlenden Zuschauer dazu bereit erklärte.
 
Nach sechs Spielzeiten auf dem Gickelstanz begann man im Winter 1957 mit dem Bau eines eigenen Sportplatzes am Eichwald, der am 17.05.1958 eingeweiht werden konnte. Der Sportplatz wurde mehrfach erweitert und letztendlich im Jahre 1980/81 in einen Rasenplatz umgewandelt. Im Jahre 1977 feierte man nicht nur das 25-jährige Vereinsjubiläum, sondern begann mit dem Bau eines eigenen Vereinsheimes, der zwei Jahre später abgeschlossen wurde.
 
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens wurde dann das neue Vereinsheim am 10.06.1982 offiziell eingeweiht und der neue Sportplatz seiner Bestimmung übergeben. Um einen reibungslosen Trainings- und Spielablauf zu garantieren wurde 1992 ein zweites Spielfeld mit Umzäunung und Trainingsbeleuchtung angelegt. Das Sportheim wurde in den folgenden Jahren noch zweimal erweitert (Anbau 1997) und neugestaltet (Sanitärräume und Umkleidekabinen2000), so dass man jetzt mit Stolz ein schmuckes Vereinsheim sein Eigen nennen kann.
 
Dem unermüdlichen Einsatz der treuen Helfer ist es zu verdanken, dass der Verein über all die Jahre hinweg das Sportlerheim in eigener Regie bewirtschaften konnte. Die komplette Reinigung des Gebäudes wird seit der Fertigstellung stets von den Heinzelmännchen (Spielerfrauen, -mütter, -freundinen, etc.) vorgenommen. Die Außenanlage und die zwei Rasenplätze werden
stets von unserem Hausmeister und Platzwart in Schuss gehalten.

Zusammen mit der 45-Jahr-Feier wurde 1997 nicht nur der Anbau des Vereinsheims eingeweiht, sondern auch die neue Vereinsfahne. Mit der neuen Vereinsfahne wurde ein Traum insbesondere der älteren Mitglieder verwirklicht, denn auf ihr sind die beiden Ortschaften Rothengrund und Gunzenbach durch den - schon oben erwähnten – Leitspruch „Elf Freunde müsst ihr sein, um siegen zu können“ noch einmal symbolisch vereinigt worden.

 
1965 nahm die Spielvereinigung nach mehrjähriger Unterbrechung mit der Gründung einer C-Jugendmannschaft die Jugendarbeit wieder auf. Ein Jahr später nahm erstmals seit Mitte der 50iger Jahre wieder eine A-Jugendmannschaft an der offiziellen Spielrunde teil.


Durch diese intensive Jugendarbeit konnte in den Spielzeiten 1972 und 1973 die ersten sportlichen Erfolge erzielt werden. Damals wurde die A-Jugendmannschaft zweimal hintereinander Meister ihrer Klasse.

 
Die traditionell gute Jugendarbeit bestätigte sich auch noch mit den A-Jugendmeisterschaften 1983 und 1984, wie den E-Jugendmeisterschaften 1982 und 1984. Seit 1990 veranstaltet die Spielvereinigung ein jährlich stattfindendes E- und F-Jugendturnier. Aufgrund des Nachwuchsmangels musste man im Jugendbereich von 1991 bis 1997 eine Spielgemeinschaft mit dem 1. FC Mömbris eingehen. Der Zusammenschluss wurde mit insgesamt zwei Meisterschaften ( C-Jugend 1987 und A-Jugend 1989) belohnt. Seit 1997 gehen die beiden Vereine im Jugendbereich wieder getrennte Wege und die D-Jugend konnte 2000 wieder eine Meisterschaft erringen. Zur Zeit sind insgesamt 80 Jugendliche in den verschiedenen Jugendmannschaften aktiv am Ball und es besteht eine Spielgemeinschaft mit Viktoria Brücken im A- und B-Jugendbereich.
 
 
 
Die gute Jugendarbeit zahlte sich erstmals 1974 für die 1. Mannschaft aus. Sie gewann zum ersten Mal den Marktpokal des Marktes Mömbris und in der darauf folgenden Saison die Meisterschaft in der C-Klasse Alzenau, die zum Aufstieg in die B-Klasse Alzenau berechtigte.
 
1987 musste die Spielvereinigung aus der B-Klasse einmalig absteigen. Dieser Lapsus konnte aber ein Jahr später durch das Erreichen der Vize-Meisterschaft in der C-Klasse umgehend korrigiert und der Wiederaufstieg in die B-Klasse gesichert werden, der wir seit dem angehören. Der größte sportliche Erfolg konnte in der Spielzeit 1994 / 95 mit dem Gewinn der Vize-Meisterschaft in dieser Klasse gefeiert werden, ohne die ab und an dramatischen, aber erfolgreichen Abstiegskämpfe in den vorangegangenen Spielzeiten zu vergessen.
 
Besonders erfolgreich war die 1. Mannschaft im seit 1973 stattfindenden Marktpokalturnier des Marktes Mömbris, das insgesamt zehnmal gewonnen werden konnte - zuletzt im Jahre 2000. Auch die 2. Mannschaft kann Erfolge vorweisen. So gewann sie 1983 und 1985 die Reserve-Meisterschaft in der B-Klasse und 1988 diese in der C-Klasse Alzenau.
 
1979 gründeten einige betagte, aber immer noch leistungsfähige „alte“ Herren eine AH-Mannschaft, bei der neben den verschiedenen sportlichen Erfolgen (z. B. Gewinn des AH-Marktpokals 1996) vor allem das Gesellige nicht zu kurz kommen darf.
 
Neben den fußballerischen Aktivitäten kam auch das Vereinsleben und die Geselligkeit insgesamt nie zu kurz. Vereinsausflüge und Mitgliederfeierlichkeiten wurden organisiert, die die Verbundenheit zum Verein gefördert haben.

Besonderen Anklang bei der Bevölkerung fanden Faschingsfeiern wie der „Gaudi-Owend“ während der närrischen Zeit. Auch zur Gunzenbacher Kerb leistet der Verein seinen Beitrag, in Form eines Spielfestes für Kinder, das seit acht Jahren von der Vereinsgemeinschaft mitübernommen worden ist.
Ein Highlight ist das 1974 ins Leben gerufene - und in der ganzen Region nachgeahmte - Hutzelgrundturnier, an dem sich alle Ortsvereine des Hutzelgrundes beteiligen.